Kommunikation von Mensch zu Mensch

Rohstoffknappheit vorbeugen.

31.05.2010 | Elektroschrott ist eine wichtige Basis für die Rohstoffgewinnung.

Interview mit Dr. Dirk Schöps, der ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH

Als aktives Mitglied im QuRec Netzwerk ist die ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH ein erfahrenes Entsorgungsunternehmen mit Sitz in Braunschweig, das im räumlichen Sechseck der Städte Hannover, Hildesheim, Salzgitter, Helmstedt, Wolfsburg, Hamburg agiert. ELPRO verwertet Altgeräte für fast 1 Million Einwohner Niedersachsens. Im industriellen Rückbau zählt ELPRO u. a. bundesweit zu den fünf Top-Anbietern von Demontageleistungen bei Umspannwerken und Schaltanlagen der Energieversorger. Die veralteten Anlagen werden professionell zerlegt, die Schadstoffe abgezogen und die Metalle der Wiederverwendung zugeführt.

QuRec: Wie unterstützen Sie die Hersteller bei der Entsorgung von Elektroaltgeräten?
Dr. Schöps: Wir zerlegen ca. 7.000 Tonnen pro Jahr. Das ist die Menge von ca. 1 Mio. Einwohnern in Deutschland.

QuRec:Was für wiederverwertbare Materialien und in welchen Mengen fallen da jährlich an?
Dr. Schöps: Im Jahr ungefähr 6.600 Tonnen an Metallen, Glasen und Kunststoffen.

QuRec: Die Hersteller sind zur Entsorgung der von ihnen produzierten Elektronikgeräte verpflichtet. Auf welchen Wegen können Hersteller dieser Verpflichtung nachgehen und welche Kontrollmechanismen gibt es?
Dr.Schöps: Die Möglichkeiten werden durch das ElektroG festgelegt. Eine davon ist die Eigenrücknahme, entweder individuell oder kollektiv. Die ear kontrolliert alles, wovon sie Kenntnis erhält. Wettbewerber disziplinieren sich gegenseitig.

QuRec: Welche Mengen an Elektroaltgeräten von Privatpersonen nehmen Sie jährlich direkt entgegen?
Dr. Schöps: Noch einmal rund 700 Tonnen.

QuRec: Können Sie uns den Produktlebenszyklus einer Waschmaschine und insbesondere die Prozesse beim Recycling schildern?
Dr. Schöps: Waschmaschinen kommen heute mit einem durchschnittlichen Alter von 12 Jahren in die Verwertung. Wenige Maschinen sind reparaturfähig. Die meisten werden schadstoffentfrachtet und so zerlegt, dass die sortierten Stoffe optimal in der Rohstoffwirtschaft zu verarbeiten sind.

QuRec: Ist das Recycling von E-Schrott tatsächlich wirtschaftlich? Können Sie uns an einem Beispiel zeigen, ob und wie sich die einzelnen Verfahrensschritte gegen den Wiederverkaufswert der Rohstoffe aufrechnen?
Dr. Schöps: Bei Haushaltsgroßgeräten ist derzeit der Materialwert höher als die Behandlungskosten. Bei anderen Gerätearten wie TV-Geräten sind die Behandlungs- und Entsorgungskosten deutlich höher als die Materialerlöse. In der Summe tragen Materialerlöse und Zuzahlungen der Hersteller das Recycling von E-Schrott.


QuRec: Wie unterstützt Sie QuRec bei der Gestaltung Ihrer Prozesse?
Dr. Schöps: QuRec stellt das Bindeglied zwischen den Herstellern und uns als Dienstleister in der Sammlung und Behandlung der Altgeräte dar.
 

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Andreas Geil - PR-Berater, Journalist, Pressesprecher, Online-Marketing-Manager IHK