Interview mit Carsten Eichert zum Vortrag auf der IFAT13.10.2010 Vortrag über End-of-Life Management von Nanomaterialien auf der IFAT 2010Sehr geehrte Damen und Herren,wir senden Ihnen zur Veröffentlichung ein Interview mit Carsten Eichert zu seinem Vortrag auf der IFAT 2010. Mit freundlichen Grüßen Andreas Geil QuRec Pressebüro Berlin Berlin, 13.10.2010 „Nanomaterialien - Herausforderungen für die Recyclingindustrie“ Carsten Eichert, der Projektkoordinator von QuRec und Geschäftsführer der ENCROS GmbH Resource Optimising Solutions, zieht ein positivesFazit aus dem Messeauftritt bei der IFAT Entsorga 2010: „Das von ENCROS koordinierte Recyclernetzwerk QuRec war hervorragend platziertauf dem bvse-Gemeinschaftsstand und wurde von den QuRec-Partnern gut vor Ort unterstützt. Der Vortrag von Carsten Eichert "Nanomaterialien in der Abfallwirtschaft und die Produktverantwortung der Recyclingindustrie." stieß auf großes Interesse von Medienpartnern, allein aufgrund des Themas „Nano…“ kamen ca. 50 Zuhörer. Es wurden viele Fragen zur Identifikation von Nanomaterialien sowie denweiteren Wirkungen von Nanomaterialien im Sekundärrohstoff gestellt und beantwortet. Als Fazit lässt sich feststellen, die NIA –Nanotechnology Industries Association wird sich im Oktober 2010 mit QuRec treffen, um die Problematik zu erörtern. 1.) Herr Eichert, Sie waren mit QuRec und ENCROS auf der IFAT 2010 vertreten und haben einen Vortrag gehalten. Das Thema war für dieBranche relativ neu. Wie war die Veranstaltung? C.E.: Das Publikum war sehr interessiert, weil es erstmals das Thema Entsorgung und Recycling im Zusammenhang mit Nanomaterialienpräsentiert bekam. An den Fragen spürte man, dass ein gewisses Maß an Unsicherheit herrschte, das Thema anzunehmen. Die vor mirVortragenden haben die Möglichkeiten und Chancen der Nanotechnologie dargestellt. Sie sind nicht auf die Entsorgungsfrage eingegangen, auchweil sie teilweise keine Rolle spielt. Sie haben aber sehr wohl während meines Vortrags erkannt, dass auch sie sich mit den Fragen der Entsorgungauseinandersetzen müssen. CARSTEN EICHERT. 2.) Was macht QuRec in naher Zukunft in Sachen Recycling von Nanomaterialien? C.E.: QuRec wird das Thema weiter begleiten und verfolgen. Noch sind es mehr die Entwicklungsfragen als die Umsetzungsfragen, diebeantwortet werden müssen. Wir wissen noch nicht, wie sich Nanomaterialien auf den Recyclingprozess oder das Sekundärmaterial auswirken.An dieser Stelle wird QuRec ansetzen, denn es sind keine reinen Nanomaterialien, die in den Recyclingprozess kommen, sondern sie befindensich auf oder in Produkten, die man schon kennt. Da man die Nanomaterialien nicht erkennen kann, werden diese Produkte wie normale Produkte behandelt. Ob es doch einen Unterschied gibt, muss erforscht werden. Daran wird sich QuRec beteiligen. 3.) Wie waren die Reaktionen der Nano-Branche? C.E.: Die Nanobranche reagiert noch sehr verhalten auf das Thema. Durch unsere Aktivitäten werden die Verbände sensibilisiert. Sie erkennen aber, dass sie das End-of-Life nicht aus den Augen verlieren dürfen. Darüber hinaus sind die Entsorgungsfragen immer Bestandteil der Zulassung eines Stoffes nach REACh. Insofern bietet sich eine Kooperation von QuRec mit der Nanoindustrie an. Die Abbildung von JARI BANAS ist zum freien Abdruck. 4.)Das Thema Nanomaterialien und Recycling ist ein relativ neues Thema. C.E.: Hinsichtlich der Entsorgung kommt es immer darauf an, was entsorgt werden soll. Es ist eine differenzierte Betrachtung notwendig! Reine Nanomaterialien, wie z.B. Nanosilber stellen überhaupt kein Problem für die Entsorgung dar. Nanosilber wird zur Scheideanstalt geliefert und dort zu reinem Silber verarbeitet. Vergleichbares gilt für andere Nanomaterialien. Schwieriger wird es, wenn die Nanomaterialien verarbeitet sind und als Bestandteile von neuen, aber bekannten Produkten auf den Markt kommen, z.B. Sportwäsche mit Nanosilberbeschichtungen. Diese Produkte kann man nicht von herkömmlichen Produkten unterscheiden. Der Anteil der Nanomaterialien bei einem Sportshirt liegt bei wenigen Mikrogramm. Denn es sind ja Nanomaterialien, die aufgebracht wurden. In dieser Form des Abfallaufkommens liegt die Herausforderung. Hier gibt es noch keine Lösungen. C.E.: Es gibt die Gespräche zwischen Herstellern von Nanomaterialien und Entsorgern, z.B. beim Nanosilber oder auch Nanosilizium. Wo es noch mangelt, ist die Kommunikation zwischen Verwender (= Endprodukthersteller) und Entsorger. Die Endprodukte werden in alle Richtungen „verstreut“ und damit für den Hersteller nicht mehr verfolgbar. C.E.: So sehr Nanomaterialien die Eigenschaften von Produkten verbessern, so sehr stellen sie neue (unsichtbare) Herausforderungen an die Recycler. 7.) Konkret bedeutet dies, der Vorteil in der Produkteigenschaft ist ein Nachteil in der fachgerechten Entsorgung. Also sind Nanoprodukte weniger nachhaltige Produkte als die z.B. von Prof. Braungart geforderten Cradel to Cradel Produkte? C.E.: Nein, das kann man nicht sagen. Nachhaltigkeit auf die Entsorgung zu begrenzen oder gar auf die „Vergänglichkeit“ wie Herr Braungart das macht, halte ich für unseriös. Nachhaltigkeit bedeutet viel mehr. Durch die Nanomaterialien können z.B. während der Nutzung Ressourcen gespart werden. Das trägt viel mehr zum Umweltschutz bei als die Notwendigkeit, dass ein Produkt kompostierbar ist. Wichtig ist, dass Nanomaterialien ein Recycling im Sinne der Wertstofferhaltung nicht stören und dass die Nanomaterialien im Entsorgungsprozess keine Risiken auslösen. Beides muss gewährleistet sein bzw. es müssen anderenfalls Schutzmaßnahmen getroffen werden. Für einen Recycler, dem es um das Schließen von Wertstoffkreisläufen geht, ist es wichtig, dass das Nanomaterial nicht seinen Sekundärrohstoff schädigt. Wenn dennoch negative Folgen eintreten, muss der Recycler in der Lage sein, diese zu erkennen und beheben zu können. In diesem Fall bedarf es der Zusammenarbeit zwischen Produkthersteller, Nanomaterialproduzent und Recycler. Interview von Andreas Geil / Freier Journalist & QuRec Pressebüro Berlin Den Vortrag von Carsten Eichert finden Sie hier. Über QuRec: Verbrauchern bietet QuRec einen unabhängigen Informationsdienst, der ihnen kompetente Beratung für optimale und kostenlose Recyclingmöglichkeiten von Elektroaltgeräten zur Seite stellt. Für die Netzwerkpartner übernimmt QuRec die Kommunikation der jeweiligen Fachkompetenz: QuRec Partner übernehmen die Verantwortung für die Altgeräte. QuRec ist ein offenes Netzwerk und als solches grundsätzlich an der Gewinnung neuer Netzwerkpartner interessiert.
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